Ereignisgesteuerte Prozessketten.

Das Werkzeug für die Modellierung von Geschäftsprozessen.

März 2014 - 222 Seiten - 115 Abbildungen

ISBN: 978-3-00-045298-7

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Vorwort

Es ist nicht mehr die Zeit, in der Organisationen ihre Prozesse nicht kennen und Prozessanalysen durchführen, um wenigstens ein Stück weit diesbezügliche Kenntnis zu erlangen. Nein, die Phase, in der die Prozesslandschaft weiße Flecken aufwies, ist vorbei – oder sollte zumindest vorbei sein.

Nicht vorbei ist dagegen das Thema Prozessoptimierung. Es ist so bedeutsam, dass man kaum eine Beilage zur Tageszeitung aufschlagen kann, ohne in einem Interview von einem Geschäftsführer zu hören, dass viele Aufgaben gelöst sind, Prozessoptimierung aber bleibt. Es ist wohl wie so vieles eine ständige Aufgabe. Prozessoptimierung aber bedarf der Erfassung der Prozesse, ihrer Beschreibung durch Prozessmodelle. Erst nach dieser Erfassung können viele Schwachstellen erkannt und beseitigt werden.

Befeuert wird diese Entwicklung durch den starken Trend zu einer immer detaillierteren Abbildung der Geschäftsprozesse in „die Software“, zu immer mehr Automatisierung und schließlich zur Vollautomatisierung, wie es uns die Internetunternehmen vorleben. Zum ersten Mal in der Geschichte des kaufmännischen Miteinander gehen wir Menschen in wichtigen Bereichen mit weitgehend vollständig in Software gegossenen Geschäftsprozessen um.

Das hat unter anderem die Konsequenz, dass die Prozessmodellierung auf verschiedenen Ebenen stattfinden muss. Früher geschah dies der Übersichtlichkeit wegen, vor allem in der Unternehmensmodellierung, heute aus der Notwendigkeit heraus, denn eine Prozessmodellierung zur Vorbereitung der Programmierung einer Anwendungssoftware muss wesentlich detaillierter sein als eine Prozessmodellierung für eine Istanalyse.

Bei den verwendeten Methoden haben sich in den letzten 10 Jahren auch wichtige Veränderungen ergeben. Hinzugekommen sind neue, wie die BPMN, weggefallen sind andere, die sich in der Prozessmodellierung nie so recht durchsetzen konnten, wie die Aktivitätsdiagramme der UML. Ereignisgesteuerte Prozessketten bleiben aber das ideale Instrument für die Modellierung von Prozessen im Rahmen der Istanalyse: Sie sind einfach, schnell zu erlernen und liefern trotzdem aussagekräftig Prozessmodelle, was hoffentlich in diesem Buch auch deutlich wird. Mehr kann man von einer Methode nicht verlangen. Strebt man im Rahmen des Requirement Engineering eine programmnahe Modellierung der Prozesse an, sollte man andere Instrumente wählen. Vgl. dazu Kapitel 13.

Josef L. Staud

Inhaltsverzeichnis

1     Einleitung.. 1

1.1 Modelle, Modellierung. 1

1.2 Aufbau der Arbeit 2

1.3 Anmerkung zur Gestaltung der Grafiken.. 3

1.4 Glossar 4

2     Geschäftsprozesse. 5

2.1 Definition.. 5

2.2 Eigenschaften und Komponenten.. 12

2.2.1 Detaillierungsgrad der Prozessmodellierung. 12

2.2.2 IT-Abdeckung. 12

2.2.3 Automatisierungsgrad. 13

2.2.4 Prozessintegration.. 14

2.2.5 Datenintegration.. 15

2.2.6 Komponenten.. 16

2.3 Ziele der Prozessmodellierung. 17

2.4 Herausforderungen an die Prozessmodellierung. 19

2.4.1 Höhere Detaillierung. 19

2.4.2 Automatisierung - Möglichkeiten und Grenzen   19

2.4.3 Problemstruktur und Automatisierung. 25

2.4.4 Vertikale Dimension der Prozessmodellierung  27

2.4.5 Außenwelt und Cloud Computing. 27

3     Grundlagen von Ereignisgesteuerten
       Prozessketten.. 31

3.1 Einführung. 31

3.2 Elemente. 32

3.3 Funktionen.. 32

3.4 Ereignisse. 33

3.5 Organisationseinheiten.. 35

3.6 Informationsobjekte. 36

3.7 Kontrollfluss. 37

3.8 Operatoren und Kontrollfluss. 38

3.9 Zeitliche Dimension und Zeitverbrauch.. 39

4     Aufbau Ereignisgesteuerter Prozessketten.. 41

4.1 Anfrageprüfung Teil 1. 41

4.2 Anfrageprüfung Teil 2. 43

4.3 Anfrageprüfung Teil 3. 46

4.4 Anfrageprüfung Teil 4. 48

4.5 Instanzen.. 51

5     Basismuster. 55

5.1 Mögliche Anordnungen.. 55

5.2 Ereignisverknüpfung mit auslösenden Ereignissen   57

5.2.1 UND.. 57

5.2.2 XODER.. 57

5.2.3 ODER.. 58

5.3 Ereignisverknüpfung mit erzeugten Ereignissen.. 60

5.3.1 UND.. 60

5.3.2 XODER.. 61

5.3.3 ODER.. 62

5.4 Funktionsverknüpfung mit auslösenden Ereignissen   64

5.4.1 UND.. 65

5.4.2 XODER - verboten.. 66

5.4.3 ODER – verboten.. 68

5.5 Funktionsverknüpfung mit erzeugten Ereignissen   69

5.5.1 UND.. 70

5.5.2 XODER.. 72

5.5.3 ODER.. 72

6     Muster in Geschäftsprozessen.. 77

6.1 Entscheidungsfindung. 77

6.2 Teilaufgaben und Tätigkeiten starten.. 79

6.3 Zeitfenster 81

6.4 Zeitpunkte. 82

6.5 Bedingungen.. 85

6.6 Kombinatorik. 86

6.7 Warten.. 89

6.8 Rücksprünge. 91

6.9 Repetitive Handlungen.. 96

7     Kontrollfluss bewältigen.. 99

7.1 Informationstransport 99

7.2 Zusammenführen von Kontrollflusszweigen.. 103

7.3 ODER-Detailanalyse. 107

7.4 Prozesswegweiser 116

7.5 Keine falschen Schlussereignisse. 120

7.6 Organisationseinheiten – unklar 123

7.7 Informationsobjekte – abstrahiert 124

7.8 Pragmatismus. 124

8     Beispiele. 127

8.1 Angebotserstellung. 127

8.2 Auftragsstart 136

8.3 Personalbeschaffung. 144

8.4 Zoo - Tieraufnahme. 148

8.5 WebShop. 153

8.6 Zahlungseingangsüberwachung. 158

9     Zusammenfassung der Syntaxregeln.. 165

9.1 Syntaxregeln.. 165

9.2 Empfehlungen zur Pragmatik. 167

9.3 Gestaltungsregeln.. 168

10  Einschätzungen.. 169

10.1  Möglichkeiten der Prozessmodellierung. 169

10.2  Grenzen der Prozessmodellierung. 172

10.3  Gefahren der Prozessmodellierung. 173

10.4  Möglichkeiten und Grenzen von EPKs. 173

11  Andere Methoden.. 175

11.1  Geschäftsprozess Auftragsbearbeitung als EPK.. 175

11.2  Business Process Diagrams der BPML. 177

11.3  Aktivitäten der UML. 184

12  Vertiefung und Ausblick. 187

12.1  Basiselemente einer Methode zur Prozessmodellierung  187

12.2  Vertikale Dimension der Prozessmodellierung. 191

12.3  Automatisierung – Systemanalyse und 
Prozessmodellierung. 195

12.4  Kontrollfluss vertieft 197

12.5  Prozessmodellierung der Zukunft 198

13  Anhang.. 201

13.1  Das ARIS-Konzept 201

13.2  Glossar 207

13.3  Index. 213

14  Literatur. 219